Achtung: Hände richtig waschen anstatt desinfizieren

Hände richtig waschen anstatt desinfizieren? Was gibt’s zu beachten?

Desinfektionsmittel oder richtig Hände waschen – was schützt besser vor dem neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 und dessen Infektionskrankheit COVID-19? Desinfektionsmitteln eilt der Ruf voraus, eine überlegene Hygienemaßnahme für unsere Hände zu sein. Warum das gerade bei der aktuellen Corona-Pandemie nicht der Fall ist, warum herkömmliche Seife einen effektiveren Schutz bietet als desinfizieren (von der WHO bestätigt) und wie man sich richtig die Hände wäscht, erklären wir in diesem Artikel.

 

Warum Hände richtig waschen gegen Coronaviren?

Das Coronavirus überträgt sich laut Stand der Dinge (Quelle WHO und Bundesgesundheitsministerium) über Tröpfcheninfektion. Das bedeutet, Erreger werden über Körperflüssigkeiten von Infizierten ausgeschieden und können einige Zeit in den Tröpfchen außerhalb des Körpers überleben und in einen neuen Körper gelangen. 

Durch Niesen oder Husten (die wohl häufigsten Formen der Tröpfchenübertragung) können Tröpfchen mit Viren beispielsweise auf eine Türklinke gelangen. Wenn ein anderer Mensch die Klinke drückt gelangt die infizierte Flüssigkeit auf die Haut (Schmierinfektion). Hier besteht (bei einer gesunden Haut) noch relativ wenig Gefahr, sich selbst zu infizieren. Allerdings werden nun Spuren der infizierten Flüssigkeit weiter verteilt, bis zu dem Zeitpunkt des Händewaschens bzw. der Desinfektion.

Während des Zeitraum von der Berührung infizierter Flüssigkeit bis zum Händewaschen bestehen also zwei Risiken: 

  1. Die Weiterverteilung infizierter Flüssigkeit an andere Stellen, wo der Virus eine gewisse Zeit lang überleben kann, und 
  2. die Gefahr, sich selbst zu infizieren, indem man sich an Auge, Mund oder Nase fasst und der Virus es dadurch über Schleimhäute in die Blutbahn schafft.

Aus diesem Grund ist es von zentraler Bedeutung, hier den Übertragungsweg zu unterbrechen durch Händewaschen!

Aber Achtung: Hände waschen ist nicht gleich Hände waschen.
Die Hände kurz unter das Wasser zu halten reicht nicht aus, denn die Viren bleiben dabei an der Haut haften. Auch kurzes Waschen mit Seife ist nicht immer genug.

Für eine ausreichende Hygiene sollte man mindestens 20 Sekunden lang (oder so lange wie es dauert zwei mal den Happy Birthday Song zu singen) gründlich die Hände mit Seife waschen. Hier ist eine offizielle Anleitung zum Händewaschen von der WHO.

 

Was schützt besser vor Coronaviren: Hände richtig waschen oder desinfizieren?

Richtiges, gründliches Händewaschen ist viel effektiver gegen Coronaviren als Händedesinfektion!

Die WHO rät dazu, in erster Linie die Hände richtig zu waschen. Nur, wenn man gerade keinen Zugang zu Wasser und Seife hat, sollte man auf Alkohol-basiertes Desinfektionsmittel zurückgreifen. 

Fälschlicherweise wird oft davon ausgegangen, dass Desinfektionsmittel die bessere Wahl ist. Um sich aber gegen COVID-19 zu schützen, sollte man Seife bevorzugen. Das liegt an der Beschaffenheit der Coronaviren. Diese sind nämlich ganz anders aufgebaut als Bakterien.

 

Betrachten wir das Coronavirus SARS-CoV-2 mal genauer

Das neuartige SARS-CoV-2 zählt zu den Coronaviren, welche zu den “behüllten Viren” gezählt werden. 

Außerdem sind Coronaviren (wie die meisten Viren) aus diesen 3 Bestandteilen aufgebaut:

  • Fette (Lipide)
  • Eiweiße (Proteine) 
  • Erbinformation (RNA/DNA)

Die Lipide (Fette) bilden eine schützende Hülle um das Innenleben des Virus in Takt zu halten und zudem spielen sie eine wichtige Rolle beim Andocken an die Zelle des Wirts, also menschlichen Zellen. Genau das ist der Knackpunkt: Coronaviren haben eine aus Fetten bestehende Hülle, welche hochempfindlich auf Seife reagiert. Schau es dir in folgender Infografik genauer an:

 

Hände richtig waschen anstatt desinfiziere, so zerstört seife den Coronavirus

 

Warum wirkt Seife so effektiv gegen Coronaviren?

Die fetthaltige Hülle der Coronaviren wird durch Seife zerstört. Die Viren werden somit unschädlich gemacht.

Hast du schon mal festgestellt, dass du ölige Hände nur mit Wasser nicht sauber bekommst? Der Ölfilm scheint an der Haut zu kleben. Wenn du aber Seife und Wasser benutzt verschwindet der Ölfilm im nu.

Genau so verhält es sich mit der Lipidhülle der Coronaviren. Die Lipidhülle wird beim Kontakt mit Seife zerstört und wird dann beim gründlichen Händewaschen einfach weggespült.

Und genau das ist anschaulich in dieser Animation von kurzgesagt dargestellt (unbedingt Anschauen und Ton aktivieren):

 

In folgender Infografik ist noch einmal einfach erklärt, warum Seife besser als Desinfektionsmittel gegen Coronaviren ist. Teilen erwünscht.

 

Seife besser als Desinfektionsmittel gegen Coronavirus Infografik

 

Wie Hände richtig waschen?

Auf die richtige Seife kommt es an

Grundsätzlich sind alle Seifen ein wirksames Mittel gegen Viren mit Lipidhülle (es gibt auch unbehüllte Viren wie z.B. das Norovirus).

In der momentanen Situation ist es wichtig, die Hände besonders oft und besonders gründlich zu waschen. 

Wie oft sollte das sein? Hier ein Paar Beispiele für Fälle, wann die Hände gewaschen werden sollten:

  • vor und nach der Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln
  • vor und nach dem Betreten von Einrichtungen, in denen Menschen der Risikogruppe sind
  • nach der Berührung von Oberflächen in der Öffentlichkeit
  • bevor man sich ins Gesicht fasst
  • bevor man Nahrungsmittel anfasst

Also ganz schön oft. Leider strapaziert dies die Haut. Es kann dazu kommen, dass die Haut an den Händen stellenweise spröde und rissig wird. Das gibt Viren zusätzlichen Halt auf der Hautoberfläche und im schlimmsten Fall können sie sogar direkt über Kleinstverletzungen in den Körper eindringen.

Wie beugen wir dem vor? Es kommt eben doch auf die richtige Seife an.

Achte bei der Wahl deiner Seife auf intensive Reinigung, aber dennoch sanfte Pflege. Anhand dieser Kriterien findest du eine geeignete, hochwertige und nachhaltige Seife:

tierversuchsfreie tea-tree Seife

  • rückfettend
  • naturbelassen
  • biologische Inhaltsstoffe
  • ohne synthetische Zusätze
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Alle unsere Seifen bei SOHO Naturkosmetik erfüllen diese Kriterien. Wir möchten aber besonders eine hervorheben: unsere Teebaumölseife TeaTreeTeebaumöl hat nachweislich antimikrobielle Eigenschaften. Unsere TeaTree reinigt zuverlässig und ist dabei sanft zur Haut.

 

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Feste Seife oder Flüssigseife, was ist besser?

Wer einen nachhaltigen Lebensstil pflegt und jede Menge Plastik vermeiden möchte greift bevorzugt zu fester Seife. Doch wie hygienisch ist Stückseife im Vergleich zur Flüssigseife? Immerhin könnten wir ja die Keime an unseren Händen auf die Stückseife drauf reiben, oder?

Schon im Jahre 1965 wurde in einer Studie bewiesen, dass feste Seife sogar unter extremen Bedingungen kein Herd für Infektionen ist. In einer Reihen von Versuchen kontaminierten Wissenschaftler ihre eigenen Hände mit 5 Billionen Bakterien. Sie fanden heraus, dass Bakterien nach dem Händewaschen mit Stückseife nicht von einer Person zur nächsten Person, die die Seife benutzt, übertragen werden.

Ob du nun feste Seife oder Flüssigseife benutzt macht keinen Unterschied in der Wirksamkeit. Hast du aber neben der Wirksamkeit noch andere Anforderungen an deine Seife, wie z.B. tierversuchsfrei, vegan, palmölfrei, plastikfrei, bio, fair-trade und made in Germany, dann möchten wir dir gerne unsere SOHO Seifen ans Herz legen.

 

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5 Schritte Anleitung zum richtigen Hände waschen

Da wir nun geklärt haben, warum Seife effektiver ist als Desinfektionsmittel, geht es nun um die richtige Anwendung der Seife. Ok, zugegeben, es ist ein bisschen seltsam erwachsenen Menschen zu erklären, wie man sich die Hände wäscht, aber es ist gerade jetzt super wichtig, sich rigoros an die Anleitung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zu halten.

  1. Nass machen. Hände unter fließendes Wasser halten.
  2. Rundum einseifen. Gesamte Oberfläche der Hände schrubben, Fingernägel, Fingerkuppen, Fingerzwischenräume und Nagelbett nicht vergessen.
  3. Zeit lassen. Gründliches Einseifen dauert 20-30 Sekunden.
  4. Gründlich abspülen. Hände unter fließendem Wasser abwaschen.
  5. Sorgfältig abtrocknen. Hände mit einem sauberen Tuch vollständig trocknen.

 

Was tun, wenn ich gerade keinen Zugang zu Seife und Wasser habe?

Falls du keine Möglichkeit hast, deine Hände mit Seife und Wasser zu waschen, dann weiche auf Handdesinfektionsmittel mit einem Alkoholanteil von mindestens 60% aus.

Was ist sonst noch zu beachten?

Unabhängig von der Art des Desinfektionsmittels, musst du immer diese 3 Dinge beachten um einen verlässlichen Infektionsschutz garantieren zu können:

Vollständige Benetzung der zu desinfizierenden Fläche
Ein Klecks Hände-Desinfektionsmittel reicht nicht aus, um alle Keime auf deiner Haut abzutöten. Als Standardmenge werden 3 ml empfohlen. Da in der Praxis eine so genaue Abmessung meist nicht möglich ist, achte einfach darauf, dass deine Hände vollständig bedeckt sind.

Einwirkzeit einhalten
Alkoholbasierte Hände-Desinfektionsmittel haben in der Regel eine Einwirkzeit von mindestens 30 Sekunden. Diese ist aber immer abhängig von dem benutzten Mittel. Eine genaue Anleitung findest du bei den meisten Hände-Desinfektionsmitteln direkt auf dem Etikett. 

Verwendung der empfohlenen Wirkkonzentration
Dieses dritte Kriterium ist bei “Alltags”-Desinfektionsmitteln bereits vom Hersteller erfüllt. Von der Selbstherstellung raten wir in jedem Fall ab, da die verwendeten Chemikalien zu gefährlichen Unfällen führen können!  

Was genau ist Desinfektionsmittel?

Unsere Umwelt ist voll von Mikroorganismen, wie Bakterien, Viren und Pilzen. Die allermeisten davon sind für uns völlig harmlos. Ein ganz geringer Teil von diesen Mikroben sind jedoch Krankheitserreger. Desinfektionsmittel wird als Überbegriff für eine Vielzahl von Flüssigkeiten benutzt, welche Mikroorganismen (auch die Guten) zerstören bzw. eindämmen. Wenn es darum geht unsere Hände zu desinfizieren und Krankheitserreger zu zerstören, sprechen wir von speziellem Hände-Desinfektionsmittel. Im Folgenden beantworten wir, was Desinfektionsmittel nun genau sind, warum der Einsatz von Desinfektionsmitteln im privaten Haushalt abgewägt werden sollte und warum Seife speziell gegen COVID-19 das Mittel der Wahl ist.

 

Welche Arten von Desinfektionsmitteln gibt es?

Zuerst einmal müssen wir die verschiedenen Arten von Desinfektionsmitteln unterscheiden:

  • bakteriostatische Mittel: soll die Vermehrung von Bakterien verhindern
  • bakterizide Mittel: soll Bakterien direkt zerstören
  • fungizid: wirkt gegen Pilze
  • sporizide Mittel: aggressives Mittel gegen hartnäckige Mikroorganismen – wird in Krankenhäusern eingesetzt
  • begrenzt viruzid: wirkt gegen behüllte Viren (z. B. HIV, Hepatitis-C-Viren, SARS-CoV-2)
  • viruzid: wirkt gegen alle Viren, d. h. behüllte und unbehüllte Viren (z.B. Noro-Viren)

Es ist wichtig, dass du dir über die verschiedenen Wirkbereiche bewusst bist, um einen Schutz für deine Gesundheit zu garantieren. Solltest du z.B. ein Bakterizid oder Fungizid benutzen, schützt dich dieses nicht vor dem Coronavirus.

Es ist wichtig zu verstehen: Nicht jedes Desinfektionsmittel ist viruzid! Antibakterielle Desinfektionsmittel können SARS-CoV-2 nichts anhaben!

 

Welche Inhaltsstoffe hat Desinfektionsmittel?

Desinfektionsmittel besteht meistens zu 60-95 % aus reinem Alkohol. Das alleine reicht aber noch nicht aus um die Krankheitserreger effektiv abzutöten. Dieser Schutz kann erst durch das Hinzufügen von verschiedenen (zum Teil sehr gefährlichen) Chemikalien erreicht werden. Da die genaue Herstellung sehr kompliziert ist und viele Schritte beinhaltet haben wir dir hier eine grobe Übersicht der wichtigsten Inhaltsstoffe zusammengestellt: 

  • Antiseptika
    Diese Mittel haben eine starke keimtötende Wirkung gegen Bakterien und Viren (zum Beispiel den Coronavirus). Die am häufigsten eingesetzten Antiseptika sind  Chlorhexidin und quartäre Ammoniumverbindungen
  • Sporizide
    Sporizide werden verwendet um Bakteriensporen  abzutöten. Am bekanntesten dürfte hier das Wasserstoffperoxid sein. 
  • Emollientien
    Dies sind gelbildende Mittel, die zum Schutz der Haut beitragen sollen. 

Diese Inhaltsstoffe sind die Basis von alkoholbasierten Hände-Desinfektionsmitteln. Es gibt ebenfalls Mittel die auf einer Chlorbasis hergestellt werden, diese sind allerdings wegen ihrer noch schändlicheren Eigenschaften seltener im Gebrauch.

 

Welche Nebenwirkungen hat Desinfektionsmittel?

Theoretisch sind Desinfektionsmittel dazu da, deiner Gesundheit zu helfen – praktisch sieht das aber leider oft anders aus. Wir erklären dir hier die häufigsten Nebenwirkungen.

Desinfektionsmittel zerstört deinen natürlichen Schutz
Deine Haut schützt deinen Organismus vor äußeren Einflüssen und fungiert damit als natürliches Schutzschild deines Körpers. Diese “äußeren Einflüsse” können zum Beispiel krankheitserregende Bakterien, chemische Substanzen oder Allergene sein. 

Häufiges Benutzen von Desinfektionsmitteln greift dieses natürliche Schutzschild an. Deine Haut trocknet aus, wird spröde und rissig. Dieses kaputte Schutzschild ermöglicht Viren und Bakterien noch einfacher in deinen Organismus einzudringen. 

Mangelnde Wirksamkeit
Die Wirkung von Produkten für den Privatgebrauch ist oft nicht ausreichend nachgewiesen. So werden viele Mittel nur auf eine kleine isolierte Gruppe von Keimen getestet und darauf basierend dann die generelle Wirksamkeit hochgerechnet.
Für mehr Informationen rund um die mangelhaften Testverfahren und leeren PR-Versprechen empfehlen wir diesen Spiegel Artikel “Die sagenhafte 99,99-Prozent-Garantie”.

Steigerung des Infektionsrisikos
Werden Desinfektionsmittel zu oft benutzt (vor allem im Haushalt) kann dies zu einem höheren Infektionsrisiko führen. Wir sind im Alltag ständig von ungefährlichen Hauskeimen umgeben. Diese helfen deinem Körper Immunitäten zu Entwickeln und damit den natürlichen Schutz zu stärken.
Werden diese Keime durch ständiges Desinfizieren immer direkt zerstört, verringert sich dein Infektionsschutz und du wirst schneller krank als andere Menschen. 

 

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2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Helga Schikanski
    März 22, 2020 8:41 pm

    Nicht nur, dass Seife effektiv mehr bringt, als Desinfektionslösungen, vorausgesetzt, dass man beim Waschen die 20, besser 30 Sekunden Dauer einhält, auch die Haut verträgt es besser und trocknet nicht so aus… Wenn man die richtige Seife verwendet. 😉

    Antworten
  • Ich bin jetzt kein ausgesprochener ‘Seifentyp‘ und hatte letzte Weihnachten einfach auf gut Glück meine Weihnachtsgeschenke in Form eines SOHO Seifenpaketes zusammengestellt. Die vielen positiven Feedbacks der von mir beschenkten Personen haben mich dazu bewogen mir selbst ein Seifenpaket zu bestellen. Seitdem bin Ich ein SOHO-Fan. Jedes Produkt hat seinen ganz eigenen Duft und ist dadurch unverwechselbar. Alle Produkte sind ausgesprochen Hautverträglich auch bei meiner empfindlichen Haut. Wünschen würde ich mir im Sortiment noch eine Rasur-Seife Ich hoffe dass das SOHO-Team eine solche bereits in Planung hat. Marcus

    Antworten

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